Junge Musiker aus mehreren Kapellen spielen gemeinsam – Fünf Probentage

26,7 Millionen Euro machte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth (Grüne) im Bundeshaushalt 2022/2023 locker, damit sich gerade amateurmusiktreibende junge Menschen in ländlichen und strukturschwachen Gegenden wieder musikalisch begegnen können. Die Förderung sollte dabei die Ensembles zur Wiederaufnahme der Proben- und Konzerttätigkeit anregen und sie unterstützen. „Das ist gerade das Richtige für mich und meine Idee, junge Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Kapellen aus der näheren Umgebung musizierend zusammen zu bringen“ dachte sich Peter Weber, Leiter der Bläserklassen an der Grundschule am Gries in Wasserburg und zugleich auch Mitglied im Ausbilderkreis der Stadtkapelle ist.

Zustimmung der Musikvereine

Relativ schnell fand er dafür noch im Herbst des vergangenen Jahres die Zustimmung für diese Gedanken bei den Musikvereinen in Isen und Ramsau und beim Vorstand der Wasserburger Stadtkapelle, im Herbst des vergangenen Jahres war das noch Georg Machl. Musikalische Freundschaften zu diesen Jugendorchestern bestehen schon seit längerem. Die Sommerserenade hinter der Wasserburger Frauenkirche war im vergangenen Jahr und auch schon vor der Pandemie ein vielbeachtetes Konzertereignis. Jetzt Jugendliche aus diesen Kapellen zu einem großen Orchester zusammen zu fügen war deshalb der neue Gedanke von Peter Weber. Der Name für das Projekt war auch schnell gefunden. Zusammengesetzt aus dem Anfangsbuchstaben der teilnehmenden Orte entstand das Kunstwort WIR. Mit eingeladen hatten sich die Verantwortlichen des Projekts auch die Jugendkapelle der Kirchdorfer Blasmusik. 

Viele Stunden verbrachten die Organisatoren aus den teilnehmenden Kapellen mit der Suche nach Unterstützern und aktiven Helfern. Gebraucht wurden auch finanzielle Förderer. Durch die Bewerbung und die Zusage von Mitteln aus dem Programm der „IMPULS-Förderung“ des Bundes konnte das Projekt WIR letztendlich in vollem Umfang in den vergangenen Monaten stattfinden.

An 5 ganztägigen intensiven Probetagen wurde das Konzertprogramm einstudiert. Profimusiker wurden eingeladen, um mit den verschiedenen Instrumentenregistern die Stücke musikalisch mit den knapp 50 jungen Musiktalenten zu erarbeiten. Wichtig war dabei dem Initiator und Dirigenten Peter Weber, dass auch die soziale Kompetenz, die Begegnung und die Zusammenarbeit miteinander nicht zu kurz kommt. „Denn diese Qualitäten betreffen nicht nur die Musik, sondern sind auch im wahren Leben überlebenswichtig“ sagte er dazu.

Unterstützung durch den Lions Club Wasserburg

von links: Markus Obergehrer, Vorsitzender der Wasserburger Stadtkapelle – Bernhard Stangl, 1. Vorsitzender der Blaskapelle Isen – Dr. Georg Miethaner vom Wasserburger Lions-Club – Initiator, musikalischer Leiter und Dirigent Peter Weber – Martin Lohmaier, 1. Vorsitzender der Trachtenblaskapelle Ramsau – Josef Stiglmeier. Stellvertretender Dirigent der Kirchdorfer Blasmusik

Finanzielle Unterstützung erhielt das WIR-Projekt mit den Jugendlichen aus den Landkreisen Mühldorf, Erding und Rosenheim vom Wasserburger Lions-Club. Der Club aus der Innstadt ist schon seit vielen Jahren Schirmherr der Jugendarbeit durch die Wasserburger Stadtkapelle und sieht seine Förderrungen und Unterstützungen immer wieder im Gebiet des ehemaligen Landkreis Wasserburg. „Deshalb unterstützen wir dieses Projekt recht gerne, weil es sich ja um lauter Orte im ehemaligen Altlandkreis Wasserburg handelt“ sagte Dr. Georg Miethaner, der für den Wasserburger Lions-Club zur Übergabe des Unterstützungsscheck recht gerne zum Konzert nach Isen gekommen ist. Mit dem Geld wird der geforderte Eigenanteil der teilnehmenden Kapellen am Projekt wesentlich mitfinanziert.